Eva Steiner
Trainings- & Verhaltensspezialistin Hund
Hundetrainerin HIK
BLV anerkannte SKN Ausbildnerin
und NHB Fachperson
Tierkinesiologin NGL
Eva Steiner
Trainings- & Verhaltensspezialistin Hund
Hundetrainerin HIK
BLV anerkannte SKN Ausbildnerin
und NHB Fachperson
Tierkinesiologin NGL
eva.steiner@dogmind.ch
079 577 81 75
Kirchdorfstr. 3
3629 Jaberg
Glaubst du an Schicksal? Naja zumindest glaube ich nicht an
Zufälle. Die Energie folgt deiner Aufmerksamkeit und mehr noch, wenn du dein
Ziel kennst, dann findest du auch den Weg dahin. Und wenn du an gar
nichts glaubst, dann findet der Weg halt DICH.
Erinnerst du dich an die Frau mit den zwei Cardigans, welche ich kennen lernen
durfte und mich so sehr überzeugten, dass ich ENDLICH die Entscheidung zwischen
Pembroke und Cardigan fällen konnte? Und zwar zu Gunsten der Strickjacke. Sie
heisst Karin und hat mir ein paar Tage nach unserem geglückten Treffen ein
Inserat gesendet. Angepriesen wurden zwei Cardigan Welpen, einer süsser als der
Andere. Von einer Seite, wo man eigentlich keine Welpen kauft. Beide nicht zur
Zucht geeignet, aber man müsste nur zugreifen. Ich war unsicher über die
Herkunft der Welpen, denn damals gab es keine aktiven Cardigan Züchter in der
Schweiz. Die Verkäuferin mit einem russischen Namen und kein Mitglied des
Schweizer Corgi Clubs. Meine Vernunft schrie laut "nein!" So wollte
ich zu keinem Corgi kommen, das konnte ja nur ein Vermehrer oder Importeur
sein.
Ich legte den Gedanken sofort wieder auf die Seite und antwortete Karin auch
diesbezüglich mit einer klaren Absage. Ich entdeckte bei genauerem Betrachten,
dass einer der abgebildeten Welpen ein Fluffy sein könnte. Mit Fluffy wird ein
züchtereischer Fellfehler deklariert. Diese Hunde haben zu langes Fell, sind
aber dennoch sehr beliebt weil sie so wuscheli sind. Auch mir gefallen Fluffys.
Ich habe nicht gross nachgedacht, und mich bei der Verkäuferin informiert, ob
er ein Fluffy sei.
Karin indes antwortete mir auf meine Absage, dass man vielleicht einfach mal
vorbeifahren könne. Das Risiko schien mir jedoch viel zu gross. Ich kenne mich
schließlich mittlerweile seit 45 Jahren. Ich kann ja nicht mal an schönen
Servietten vorbeigehen ohne sie mitzunehmen, selbst wenn sich daheim noch 15
nigelnagelneue Packungen stapeln.
"pling" - die Antwort der Züchterin; ja ein
Fluffy, ob ich interessiert sei? In dem Moment wusste ich, ich hatte
verloren. Wir vereinbarten einen Besichtigungstermin und ich beichtete Remo
meine Tat. Zu meinem Erstaunen war er erfreut und machte mir keine Vorwürfe. Ertrug
er eventuell meine Corgi-Mania nicht mehr und wollte den Tatsachen endlich und abschliessend
ins Auge blicken? Dazu müsst ihr jedoch wissen, dass während der ganzen
Corgizüchtersuche der Wunsch in mir gereift ist, später selber Corgis zu
züchten. Ja, ich weiss, blauäugig und ohne Kenntnisse. Ich hatte ja noch nicht
mal einen Corgi. Aber das bin nun mal ich. Und der Weg dahin ist ein langer,
aber jeder Weg beginnt mit einem Wunsch. (Hach sind wir philosophisch heute.)
Dieser Welpe jedoch war aufgrund seines Fellfehlers nicht zur Zucht zugelassen.
Bereits zwei Tage später nahmen wir die lange Autofahrt in Angriff. Ich war ein
Nervenbündel, freute mich jedoch abgöttisch auf die ganze Corgi Meute. Als wir
das Haus betraten hatte ich sofort das Gefühl einem Betrüger aufzusitzen. Das
Haus war quasi leer. Alles nur notdürftig eingerichtet, was man gerade so zum
Leben braucht. In meinem inneren Auge sah ich einen Keller voller importierter,
ungesunder Welpen welche hier verhökert werden sollten und mein Herz rutschte auch
mir in den Kellern. Die Züchterin begann ihre Situation in gebrochenem Deutsch zu
erklären, was mich nur noch mehr aufhorchen liess. Die genauen Umstände sind zu
persönlich um sie hier zu erzählen, nur so viel; Corona sei gedankt, dass sie
mit der trächtigen Hündin nicht in ihr Heimatland reisen konnte und die Welpen darum
hier geboren wurden. Die Welpen waren alle vergeben, bis auf den Fluffy. Wir
wurden in den Garten geführt, die stolze Mama hüpfte laut bellend um uns herum.
Der Fluffy war eine Kugel aus Haaren mit zwei süssen schwarzen Knopfaugen und
eine Lakritznase. Er war interessiert an uns und zeigte das mit herzhaftem
Zubeissen. Keine Zeit zum Kuscheln, lieber pöbelte er knurrend seine
Geschwister an oder hing wie ein Baby an Mutters Zitze. War der etwa schon in
der Pubertät? Dieses Verhalten zwischen Grossmaul und Kleinkind kannte ich nur
von meinen pubertierenden Söhnen. Hach er war aber zu süss, und ich müsste nur «ja»
sagen, dann hätte ich nach all den Strapazen (m)einen Corgi.
Wir eröffneten der Züchterin, dass wir eigentlich einen Hund für die Zucht gewollte
hätten und unsicher seien, wir möchten gerne darüber schlafen. Auf dem Heimweg
haben wir viel geredet. Bauch und Kopf waren jedoch ausnahmsweise einmal in
meinem Leben gleicher Meinung. Egal wie lange ich noch würde warten müssen,
dieser Welpe war nicht unserer. Und ja, ich wollte mir den Weg zur Zucht
unbedingt offenlassen.
Diese Entscheidung teilten wir der Züchterin schweren Herzens mit. Es dauerte
nicht lange, da kam die Antwort, dass sie mir eventuell einen anderen Welpen
anbieten könne, welcher eigentlich bereits vergeben wäre. Ich solle geduldig
ein paar Abklärungen abwarten. Was für eine unerwartete Wendung! Das Adrenalin
stieg ins Unermessliche und ich wartete – nicht meine Stärke.
Zwei Tage später und nach einigem Hin und Her (sie wollte wissen, ob ich auch wirklich
wirklich bereit sei zu züchten, denn sie bot mir quasi ihren «Star» an) erreichte
mich eine Mail mit der Frage: «Möchten Sie diesen Rüden übernehmen, entscheiden
Sie selbst.» Wir entschieden: JAAAAA – wir wollten!!! Das war ja fast wie ein
Antrag.
So bin ich, nach 18 Monaten Suchen, von dem Moment wo ich mich mit vollem Herzen für einen Cardigan entschieden haben, innerhalb von zwei Wochen zu einem Welpen gekommen. Die Energie folgt deinem Fokus!