Eva Steiner
Trainings- & Verhaltensspezialistin Hund 

Hundetrainerin HIK
BLV anerkannte SKN Ausbildnerin
und NHB Fachperson
Tierkinesiologin NGL


eva.steiner@dogmind.ch
079 577 81 75

Kirchdorfstr. 3
3629 Jaberg

Grosse Veränderungen

Weil vom letzten Beitrag so viele Fragen offen blieben, schreibe ich gleich mal weiter. Wer weiss, ob es danach wieder zwei Jahre dauert bis ich Zeit dazu finde. :-) 

Doch eines vorweg: Nein! Nicht jeder Corgi ist ein Narzisst, und Zazu schon gar nicht. Natürlich ist bekannt, dass Corgis zum Grössenwahn neigen, da würde ich auch meine Stricke einordnen, aber Zazus Verhalten in seinen ersten Jahren, scheint ein Stück weit medizinisch bedingt zu sein. Natürlich habe ich auch genügend Fehler gemacht in seiner Welpen- und Junghundezeit. Als frisch gebackene Hundemutti wird man halt von der Hundetrainerin wieder zum stinknormalen Hundebesitzer. Egal was man sich vornimmt. Zumindest ging es mir so. 

Mittlerweile bin ich (und die Tierärzte) ziemlich sicher, dass Zazu unter einem subklinischen Morbus Addison leidet. Kurz gefasst, die Nebennierenrinde ist nicht mehr in der Lage ausreichend Hormone zu Bilden und es entsteht ein Corticoidmangel. Bei Zazu kann das bedingt sein durch die lange Steroidgabe oder es war bereits angeboren. Das werden wir nicht herausfinden. Wir haben die Diagnose zwar nicht labortechnisch nachgewiesen da dies nur möglich ist, wenn der Hund mindestens vier Wochen keine Steroide erhalten hat. Dazu gibt es einen Stimulationstest, den ACTH-Test. Aber, die Veränderung seines Verhaltens unter einer genügend hohen Steroiddosis ist frappant, wie ich es im vorherigen Blogbeitrag beschrieben habe. Aktuell pröbeln wir noch an der Dosierung rum, aber es geht alles schon viel viel besser. Und wir sind froh darum. Auch wenn es bedeutet, dass mein Russland-Engländer unter Umständen lebenslänglich auf Cortison angewiesen ist. Stresszustände sind auch nicht schön, und tun einem System ebenfalls nicht gut. Wir versuchen die beste Lösung zu finden! 

Tja, irgendwie ist es speziell, Zazus Krankengeschichte ist echt lang und vielseitig. Und ich merke immer wieder, dass mein Umfeld denkt, der Corgi sei eine "kranke" Rasse. Darum möchte ich hier ein bisschen Gegensteuer geben. Der Corgi gilt als eine sehr gesunde, robuste Rasse. Er ist eine der ältesten, existierenden Hunderassen und es wurde genetisch in den letzten Jahren wenig verändert am Grundtypus. Im Vergleich mit vielen anderen Hunderassen zeigt der Corgi sehr wenige genetische Prädispositionen (genetische Anlage zu einer Erkrankung). Die Erkrankungen welche Zazu aufweist, gehören dort alle nicht dazu. Ich weiss nicht, man mag es "Montagshund" nennen, oder einfach nur Pech. Es ist wie es ist, der Hund kann nichts dafür und hat bestmögliche Behandlung verdient. Ich gebe zu, all' diese Schwierigkeiten bringen mich manchmal an meine Grenzen, emotional und manchmal auch finanziell. Ich hätte mir für die medizinischen Auslagen schon drei weitere Corgis kaufen können oder den ultimativen Urlaub in Bali oder Schottoland mach können. (Krasse Gegensätze, gell?)  *jammer*

ABER, ich liebe meine walisische Bratwurst (die mittlerweile übrigens wieder schön schlank und sportlich ist) über alles. Er hat mich in den letzten zwei Jahren über die eine oder andere Krise hinweg getragen und hat mich auf einer Ebene erreicht wo nur wenige hinkommen. Das kann ich nicht näher beschreiben, weil ich es selber nicht ganz einzuordnen weiss. Ich fühle es einfach. Und auch wenn ich hier manchmal über meinen Sturkopp schimpfe, ihn ironisch veräpple oder mit menschlichen Interpretationen in seinem Hund sein degradiere - das entspringt alles meiner tiefsten, innigen Liebe zu ihm. Ich hoffe, das wird nicht missverstanden. 

Jetzt aber - ich habe von Veränderungen gesprochen, wollen wir mal Butter bei die Fische geben:

Es passiert grossartiges in meinem Leben, auch wenn ich manchmal Angst davor habe, dass es in der grössten Katastrophe meines Lebens enden könnte.... 

Ich habe Ende 2022 meinen sicheren Job gekündigt und setze ab Februar 2023 voll und ganz auf meine Hundeschule. Immerhin, dieses Jahr feiere ich 10jähriges Jubiläum und ich möchte mich weiter entwickeln. Dazu brauche ich aber meinen kompletten Fokus auf diesen Job! Das ist nun möglich! Und ich freue mich enorm darauf.

So, auch wenn dieser Beitrag ein bisschen ernster ausfiel, keine Sorge, mir geht der Humor nicht aus. Denn es werden weitere Veränderungen eintreten, schliesslich möchte ich meinen Traum von einer exklusiven, kleinen Corgizucht vorantreiben, auch dazu brauche ich Zeit, und eine tolle Hündin.  :-)

Ihr ahnt es schon wie es weitergeht?